Erstellt am:11.9.2011

Die Häuser der Kurfürstenallee

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Startpunkt ist das Gebäude der Redoute

Kurfürstenallee 1

Die Redoute, wurde zwischen 1790 - 1792 auf Veranlassung von Erzbischof und Kurfürst Max Franz erbaut. Sie diente den höfischen Badegästen als Gesellschaftshaus, in dem neben den wöchentlichen Bällen auch Glücksspiele veranstaltet wurden. 

1920 wurde die Redoute und der 25 Morgen große Redoutenpark von seinem Besitzer Professor Hermann Wendelstadt nach 60 Jahren Eigentum an die Gemeinde Bad Godesberg verkauft.
 

 

 
 

 

 

 Kurfürstenallee 1a

Das "Haus an der Redoute". Es entstand zur gleichen Zeit (1790) wie die Redoute und diente bis 1860 als Hoftheater für den Kurfürsten Max Franz von Habsburg.1793 soll hier die deutsche Erstaufführung von Mozarts "Zauberflöte" stattgefunden haben.1856 kam es in den Besitz von Viktor Wendelstadt. 1861 wurde es zum Sommersitz der Wuppertaler Familie August von der Heydt.
 

 
 

 

 

Kurfürstenallee 2 - 3

Das Godesberger Rathaus (Bezirksverwaltung) mit seiner klassizistischen Fassade besteht aus sechs aneinander gebauten Häusern, die 1792-1793 auf Veranlassung von Kurfürst Max Franz errichtet wurden. 

Die in südlicher Richtung folgen Gebäude haben als Besonderheit eine fortlaufende Nummerierung, da sich früher gegenüber die üppigen Gärten der Villen  befanden. Später wurde daraus der Kurpark.

 
 

 

 

 

Gedenktafel für Ferdinand Ries
Am Bad Godesberger Rathaus wurde am 28.11.2009  die von Mitgliedern der Ferdinand Ries Gesellschaft gestiftete Gedenktafel durch die Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann enthüllt.
Ferdinand Ries war nach Ludwig von Beethoven der bedeutendste Komponist in Bonn.

 
 

Kriegsschäden durch  Bombentreffer 15.2.1945 am Haus
Kurfürstenallee 3

Gleichzeitig wurde das Haus Kurfürstenallee 4 von Karl vom Rath so beschädigt das ein Wiederaufbau nicht erfolgte. Heute ist dort ein Zugang zum Redoutenpark. Foto aus GoHbl

 

 
 

 

Kurfürstenallee 5

Villa vom Rath um 1845 erbaut. Das Haus gehörte mit dem links daneben liegenden Gebäude Kurfürstenallee 6, dem Kölner Bankier Adolf vom Rath, Schwiegervater des Adolf von Carstanjen welcher in der Kurfürstenallee 8 wohnte.

Die Familie stammt ursprünglich von einem Bauerhof "aufm Rath" bei Barmen und war in Duisburg mit Schifffahrt, Kolonialhandel und Zuckerfabrikation wohlhabend geworden.

Die Familie vom Rath gehörte zu den Gründern und Unterstützer der evangelischen Kirchengemeinde in Godesberg.

 
   

Der Verbindungsbau wurde von den späteren Hausbesitzern, der Industriellenfamilie Hoesch, eingefügt. Eine Nachfahrin der Familie verkaufte die Hausnummer 6 an die Eheleute Fritz Weber. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gebäude 1960 an die Botschaft von Ghana vermietet. Deren damaliger Botschafter residiert in der Kurfürstenallee 7

Das Gebäude wurde 1970 von der Stadt Bonn angekauft und war bis zum 8.9.2011 Sitz der Bezirksbürgermeisterin.

 
 
 
 

Kurfürstenallee 7

Das Haus wurde gleichfalls von Adolph vom Rath erbaut und auffällig ist der auf sechs Säulen ruhender Balkon.
Besitzer war 1877 der Bankier Joh. David Herstadt.
Dann Botschaftsgebäude und später Jugendamt

 

 
 
Das Gebäude beherbergt heute die Musikschule der Stadt Bonn
 

 Kurfürstenallee 8

1880 durch Adolf von Carstanjen im Neorenaissance erbaute Wohnhaus beeindruckt durch seine imposante Erscheinung.

Adolf von Carstanjen, 1825 in Duisburg geboren, stammte aus einer wohlhabenden Familie. In der Rheinschiff-Fahrt und im Kolonialwarenhandel tätig, gründete er 1835 die Rohrzuckerraffinerie "Gebrüder Carstanjen", die sich 1855 mit der Zuckerfabrik der Duisburger Brüder vom Rath und Joest & Söhne zusammenschloss. Er beteiligte sich auch an Eisenbahnprojekten.

1881 erwarb er den Auerhof in Plittersdorf und baute ihn um in das Schloß Carstanjen im Stil der Neugotik. Heute UN-Sitz.

 

 
   

 

 

 

Kurfürstenallee 9

Diese Villa bewohnte Arthur vom Rath. 1832 in Duisburg geboren war seit 1877 bis zu seinem Tode 1901 Gemeinderatsmitglied als "Forense". "Forensen" wurden in den Gemeinden die Steuerzahler genannt, die auf Grund ihres Grundbesitzes zur Steuer herangezogen wurden, ohne dort dauerhaft zu wohnen.

1899 wurde Arthur vom Rath Ehrenmitglied des VHH

Heute ist das Haus ein weiterer Teil der Musikschule.

 
  Kurfürstenallee 10

Besitzer war 1877 Hermann von Beckerath.

Später wurde das Haus zur Villa Scheibler.

1890 erwarb Wilhelm Scheibler das, Gut Heiderhof, nicht aber die übrigen früher zur Muffendorfer Kommende gehörenden Ländereien. Scheibler stammte aus einer Tuchfabrikantendynastie und betrieb unter anderem Fabriken im polnischen Lodz. Er ließ die alten Bauten des Guts abreißen und errichtete ein neues Gutshaus. In Godesberg bezog Scheibler das Haus Kurfürstenallee 10 (heute Haus am Redoutenpark).

 

Dahinter die Rigal´sche Kapelle, Kurfürstenallee 11

Sie wurde 1856 durch den Bonner Baumeister Christian van der Emden errichtet und am 1. Juli 1858 geweiht.

 
 

Freiherr Ludwig Maximilian von Rigal-Grundland hat die Kapelle auf seinem Grundstück, sein 1849 erbauter Sommersitz steht nur wenige Meter von der Kirche entfernt als Teil der ehemaligen chinesischen Botschaft, für seine Familie und die sich gründende evangelische Gemeinde Godesberg erbaut.


 

Es handelt sich um eine frühere Hugenottenfamilie, die über die Schweiz nach Brandenburg geflohen war und daher dem preußischen Königshaus sehr verbunden war. Die zunächst kleine evangelische Gemeinde wuchs sehr schnell, sodass 1880 mit dem Bau der Erlöserkirche begonnen wurde. Heute wird die zur Johannes Kirchengemeinde gehörende Kapelle vor allem von der frankophonen Gemeinde genutzt.


Text: VHH zum Tag des offenen Denkmals 2011

 

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