Impressum: Walter Voigt 53173 Bonn, Bürgerstrasse 8 Tel.:
0228-352020
<<< zurück |
Bad Godesberg zu Fuß entdecken....
Rundgang Teil 4: von der Rheinaue über Friesdorf, Schweinheim, Marienforst,
Heiderhof |

Nach dem Rundgang durch die Rheinaue und einer Einkehr im
Restaurant "Rheinaue" gehen
wir
|

|
 |
mit dem Blick auf den
Rosengarten und die Bundesministerien
in Richtung Kennedyallee. |
 |
Kurz vor der Kennedyallee befindet sich das
Bonner Forschungszentrum Caesar.
Luftaufnahme: Wolkenkratzer / Wikimedia.org |
Hier gelangen wir nun in die
ehemalige Amerikanische Siedlung (Wohnungen der ehemaligen Amerikanischen
Botschaft). In der früheren Plittersdorfer Aue, nördlich des Ortskerns von Plittersdorf, wurde 1951 auf rund 43 Hektar diese Wohnsiedlung mit 458
Wohneinheiten sowie Geschäften, Kino, Hallenschwimmbad , Schule,
Sportplatz und Werkstätten errichtet. Im Volksmund wurde diese Siedlung auch
"Klein-Amerika" genannt.
Nach dem Wegzug der Botschaften wurden die
Wohnungen saniert und neu vermietet. Die Geschäfte, das Kino, Schwimmbad und
Werkstätten wurden niedergelegt und das Gelände wird nun neu bebaut.
|

|
 |

Die im amerikanischen Kolonialstil erbaute, am 18.7.1952
eingeweihte "Stimson Memoriel Chapel" wurde von US-Präsident Bill Clinton am
20.6.1999 bei seinem Deutschlandbesuch der Stadt Bonn geschenkt. |
Geschäfte, Kino, Hallenschwimmbad ,Schule,
Sportplatz und Werkstätten sind 2014 verschwunden und ein neues Wohngebiet mit
Einkaufsmöglichkeiten wurde
dort errichtet. |
 |

|
An der Kennedyallee finden wir die Bonner Nebenstelle des Deutschen Museums mit
einem Exemplar des Transrapid.
Einige Schritte weiter ist das Wissenschaftszentrum/Stifterverband der Deutschen
Industrie. |

Vorbei an den neuen Bauten an der Kennedyallee kommen wir zum
Kennedydenkmal.
Ein Werk der Künstlerin Marlene Dammin-Darius und
des
Künstlers Herm-Jörg Barner aus dem Jahr 1989 |
 |
Wenn wir uns dann
umdrehen steht das Hochkreuz vor uns. |
Das Hochkreuz früher,
|

heute umbraust vom Verkehr der Bundesstrasse 9.
Dahinter die U-Bahnhaltestelle Hochkreuz/Deutsches Museum. |
 |
Über 600 Jahre stand das
Hochkreuz (wie oben auf der alten Ansicht) an der Landstrasse zwischen Bonn und
Godesberg. Die Zeit hinterließ ihre Spuren an dem Denkmal aus dem 14.
Jahrhundert. Die erste Renovierung erfolgte 1855/56. Die Verbreiterung der
Straßen erforderte 1957 eine Versetzung um
50 m Richtung Süden.
Zur Sicherung wurde das alte Original 1979 erneut
abgebaut, restauriert und dann im Skulpturenhof des Rhein. Landesmuseums in Bonn
aufgestellt. An der heutigen U-Bahn-Haltestelle steht jetzt eine maßstabsgetreue
Kopie des Denkmals. |
 |
Vom Hochkreuz gehen wir
westwärts über die Hochkreuzallee nach Friesdorf, auf der Karte von links unten
zum Klugterhof, Heute Klufterhof.
Wir erkennen auch die zwei Täler: Klufterbachtal
oberhalb des Klufterhofes und rechts das Annabergertal mit dem früheren
Alaumwerk. |
Der Klufterhof in
Friesdorf.

|
Bereits in der karolingischen Zeit befand sich an dieser
Stelle ein Weingut, das am Ende des 9. Jahrhunderts an das Stift Gandersheim kam.
Im Truchsessischen Krieg Ende des 16. Jahrhunderts (siehe Folge: Godesburg)
brannte der alte Klufterhof ab. Er wurde Anfang des 17. Jahrhunderts durch die
Abtei Heisterbach wieder aufgebaut. 
Der Klufterhof war früher von Sümpfen umgeben, alte
Flurbezeichnungen wie " Obermaar" und "Kluftermaar" weisen darauf hin. Ein Blick über das Eingangstor zeigt uns dass
der Klufterhof tiefer als das heutige Straßenniveau im Gummegraben liegt.
Die Gumme ist ein verlandeter prähistorischer Rheinarm der sich von Lannesdorf,
an der Godesburg vorbei, durch Friesdorf, um die Innenstadt von Bonn herum
bis nach Brühl verfolgen lässt. |

|
Wir gehen nun weiter in Richtung Klufterbachtal
und erreichen am Ende der Hochkreuzallee eine Grünanlage mit zwei Steinkreuzen.
Das Löltgenkreuz von 1641 und das
Reinartskreuz von 1669. Beide Kreuze weisen auf einen alten Begräbnisplatz an
der früheren Servatiuskapelle hin. Sie stand am Rande einer ausgegrabenen
Römervilla. Sie war Filialkirche der Abtei Heisterbach. Sie verfiel ab dem 17.
Jahrhundert, bedingt durch Kriege und Verarmung der Bevölkerung und wurde um
1790 aufgegeben. Die Altvorderen hatten durch Umleiten des Klufterbaches eine
ebene Fläche geschaffen um die Aufstellung der Prozessionen aus der Umgebung zum
Fest des hl. Servatius (13.Mai) zu ermöglichen.
Dort konnte der Segen empfangen werden
und durch Benetzung der Augen mit dem heilenden (alaunhaltigen) Wasser des
Klufterbaches Gesundheit für das Augenlicht zu erlangen. Ein Brauch der heute
noch im rechtsrheinischen Stadtteil Pützchen gepflegt wird.
(Text: Karl Josef Schwalb aus dem Heft "Ein
Spaziergang durch Friesdorf 2004")
Wenige Schritte weiter war der Bauplatz einer römischen Villa auf
Erosionsresten der Mittelterrasse des Rheines. Ihre Trümmer wurden bei
Ausgrabungen 1886, 1920-21und 1954/56 freigelegt. |
 |
Eine der letzten noch vorhanden Tafeln eines geologischen
Rundganges durch Godesberg. Sie wurden fast alle beschädigt oder zerstört.
Eine Überarbeitung erfolgte 2014. Weitere Informationen:
http://www.bonn.de/@geo-lehrpfad
|
 |

|
Die Strasse "An der
Arndtruhe" erinnert an das 1945 abgebrannte Hotel-Restaurant "Arndtruhe". Ernst
Moritz Arndt und andere prominente Gäste genossen hier das von Anton Wolter für
seinen Gasthof "An den Felsenkellern" gebraute Bier.
Die Bezeichnung hatte die Schankwirtschaft von den Felsenkellern, die einige
Schritte hinter dem Wolterschen Haus in den Fels gebrochen waren.
Im Klufterbachtal in kann man noch die Einganstüre und die Lüftungsstürme des
Aufbewahrungsortes des Bieres im Hang des Berges erkennen. Sie waren eine
vorzügliche Kühlmöglichkeit für das gebraute Bier.

|

Auf der Aufnahme oben aus dem Jahre 1906 erkennt
man die Lage der Arndtruhe außerhalb von Friesdorf. Links unten das
"Malzmühlchen" eine kleine Wassermühle. Inzwischen sind die Äcker und
Feuchtgebiete verschwunden und die Gebiet bebaut. |

Zustand des Wohnhause von Anton Wolter als Gaststätte. Im
Hintergrund rechts das Malzmühlchen. (Alle Fotos der Arndtruhe: Godesberger
Heimatblätter) |
1855 erwarben die Brüder Nikolaus (1798) und Anton
Wolter(1807) als Bonner Bierbrauer die Felsenkeller und die Grundstücke jeder
für sich getrennt gekauft. Nikolaus ging nach den voraussehbaren Streitigkeiten
mit seinem Bruder zurück nach Bonn. Nach dem Tod seiner 1. Frau 1862, er hatte mit ihr 10
Kinder, heiratete Anton
Wolter nochmals, doch die Ehe war nicht glücklich und Anton sperrte sich gegen
jede technische Neuerung und war mit seiner Brauerei nicht mehr konkurrenzfähig.
Er zog zu seiner Tochter Anna an die Mosel. Dort verstarb er 1883.
Zwei seiner Söhne Lorenz und Ernst verschuldeten sich mit
der Brauerei und stellten den Brauereibetrieb ein.
Ein weiterer Bruder, Peter Anton, führte im alten Wohnhaus
eine Gastwirtschaft. Er verkaufte seinen Anteil an seine Geschwister Mina, die
Witwe von Joh. Wallraff, und Agnes Glasmacher, geb. Wolter.
Mina betrieb bis zur
Jahrhundertwende die Gastwirtschaft.
Dann übernahm Ihr Schwiegersohn Josef
Lövenich, verheiratet mit ihrer Tochter Maria das gesamte Anwesen. Lövenich
baute das Haus zu einer großen Hotelgaststätte mit der Bezeichnung Waldschlößchen. In der Erinnerung an die früheren Besuche von E.M. Arndt wurde
dieses Haus zur Andtruhe.
Josef Lövenich, sammelte Erinnerungsstücke von Arndt und verkaufte sie
1921 an die Stadt Bonn. Sie sind heute im Bonner Stadtarchiv und im Ernst Moritz
Arndthaus am Bonner Rheinufer. |

Eine Tochter von Anton Wolter, Wilhelmine geb. 1847, betrieb mit J. Wallraff das
Malzkaffeerestaurant (Ehemals Malzmühlchen)
Zustand 2011.
|

Bauzustand 1925 (Foto: Godesberger Heimatblätter)
Der Nachfolger von Josef Lövenich baute noch einen Saal an und
betrieb erfolgreich die Arndtruhe. Sie wurde 1945 zerbombt. |
Wir haben nun verschiedene Möglichkeiten in
den Ortskern zu gehen:
Über die Klufterstrasse oder die Strasse an der
Kumme, nun nordwärts, zum heutigen Mittelpunkt von Friesdorf dem Klufterplatz. |
 |
 Der Klufterplatz, früher
"Waasem" genannt, ist der Dorfmittelpunkt. Hier steht dieses Steinkreuz aus dem
Jahr 1760. Gestiftet von Johannes Wurm und seiner Ehefrau Margareta Schreiners.
Wir wenden uns nun bergwärts in die Annaberger Straße. |
 |
An der Annaberger Strasse ist die katholische Pfarrkirche St. Servatius zu
finden.
Erbaut 1886
- 1891, am 21. Dezember 1944 zerstört. Der Wiederaufbau dauerte bis Ende 1950. |
 |
 |
Am Ende der Annaberger
Strasse
gelangen wir zu dem aus dem 12. Jahrhundert stammenden "Turmhaus", eines der
ältesten erhaltenen Wohnhäuser des Rheinlandes, ein mächtiger viereckiger Bau.
Fundament und Sockel sind aus Basalt, ansonsten Bruchstein.
Hier hatten die Ritter von Friesdorf bis zum 14. Jahrhundert ihren Sitz.
Ab 1387
wurde die Abtei in Siegburg Eigentümer.
Ab dem 17. Jahrhundert war dem Lehnsherrn Sitz und
Stimme im damaligen Landtag verbürgt. Im 19. Jahrhundert war das Haus in einen
so schlechten Zustand geraten, dass dem damaligen Eigentümer Freiherr von
Boeselager ein Abriss angeraten wurde. Zum Glück wurde es instand gesetzt.
Bis 1888 stand neben dem Turmhaus die alte Dorfkirche mit einem Turm aus dem 12.
Jahrhundert. Ein kleiner Friedhof drängte sich um die Kirche.
|

Im Hintergrund der Turm der neuen Pfarrkirche. |

Zeichnung aus Godesberger Heimatblätter = GoHbl |

Bei einen schweren Angriff am 21.12.1944 wurde das Turmhaus und die umliegenden
Häuser durch Fliegerbomben stark beschädigt. Beim Wiederaufbau des Turmhauses
wurde die Dachform geändert. Siehe Zeichnung links. |
 |
Zeichnung des Turmhauses von Gerd Erkens 1901 |

Wenige Schritte vom Turmhaus entfernt liegt die Villa Simons
in einem Park mit altem Baumbestand. Der Bankier Louis Ferdinand Köhler, der
letzte Geldgeber für die "Friesdorfer Alaunhütte" hatte sich hier seine
Ludwigslust ausbauen lassen. Er bewohnte dieses Haus bis zu seinem Tode 1858.Die Nachfahren von Köhler bewohnen noch heute das Haus. |
 Auf
der Mauerseite zur Annaberger Strasse befindet sich der Pavillon des Hauses und
hat ein schön gewalmtes Dach. |
Textauszüge aus "Ein Spaziergang durch Friesdorf" von Adolf
Berchem,
überarbeitet von Karl Josef Schwalb 2004 VHH
Wir verlassen nun die Villa Simons und kommen an diesem Wegekreuz vorbei zum
Fachwerkhaus
"Im Bachele 3"
Diese Wegekreuz wurde 1742 an anderer Stelle errichtet. Es hat
zeitweise als Friedhofskreuz für den alten Friedhof am Turmhaus gedient. Als das
Grundstück des ehemaligen Friedhofs 1956 bebaut werden sollte, fand man das
überwucherte Kreuz. Leonard Peters, ein Nachfahre der Stifter, hat es dann in
seinem Garten aufstellen lassen. |

|
 |
Das Fachwerkhaus war bis 1891 Wohnsitz des Friesdorfer Pastors und wird schon 1557 erwähnt und
wurde 2010 renoviert.
Daneben befindet sich der Leyenhof mit seiner Bio-Landwirtschaft.
Auf dem Leyenhof wird schon seit anno 1495 Landwirtschaft betrieben.

|
Von Friesdorf aus steigen wir nun durch das Annabergertal
hinauf zum Haus Annaberg. Das Gut Annaberg wurde an Stelle der unrentabel
gewordenen "Friesdorfer Alaunhütte" errichtet. Das Gut wurde von Eugen Pfeifer (Gesellschafter
der Kölner Zuckerfabrik Pfeifer und Langen) als Sommersitz gekauft und 1898/1897
als Villenbau im Stil des Historismus ausgebaut mit Herrenhaus und umgebenden
Park. Das Haus wird heute als Tagungsstätte und Studentenwohnheim genutzt.
www.annaberg.de Im Studentenwohnheim
"Haus Annaberg" gibt es 35 Studentenzimmer. "Haus Annaberg" steht allen
Studenten offen, unabhängig von der Fachrichtung, Konfession und Nationalität. |
 |
Beide Fotos: Haus Annaberg |
Von Haus Annaberg gehen wir weiter
hinauf zum Kottenforst, einem ausgedehnten Waldgebiet und kommen später am Waldkrankenhaus
vorbei.
|

Wir gelangen nun zum Ortsteil Schweinheim. |
Auszug aus dem mobilen Rundgang des
www.vhh-badgodesberg.de
"Schweinheim liegt auf dem Hang vor dem Kottenforst und bietet von vielen
Stellen einen imposanten Blick über Godesberg mit der Godesburg bis hin zum
Siebengebirge. Der heute eigene Ortsteil gehörte früher zum Dorf Godesberg und
war nur eine kleine Ansiedlung zur Betreibung der Landwirtschaft. Der Name
stammt daher, dass früher die Schweine zur Eichelmast in den Kottenforst
getrieben wurden. Vom Ortskern zeugen noch die St. Sebastianus-Kapelle
(Pestkapelle) und einige benachbarte Häuser. Die erste urkundliche Erwähnung von
„Svenheim“ stammt aus dem Jahre 1156. Am Ende des 19. und zu Beginn des 20 Jh.
wurden das evangelische Godesheim sowie die Sanatorien Schloss Rheinblick und
Godeshöhe gebaut, die lange Zeit völlig frei standen. Inzwischen ist der
Ortsteil, zu dem auch das Kloster Marienforst gehört, weitgehend mit Wohnhäusern
und verschiedenen Einrichtungen wie einem evangelischen Waldkrankenhaus und
Altenheim, Schulen und Sanatorien bebaut. In dem Ortsteil leben rd. 3.000
Einwohner". |
 |
Auf halber Höhe hinter
der Godesburg liegt der Ortsteil Schweinheim, bis in die Neuzeit ein kleines
Weinbauerndorf. Es war kirchlich und wirtschaftlich immer mit Godesberg
verbunden. Die Kriegswirren des 17.
Jahrhunderts suchten auch die Gegend um Godesberg heim. Furchtbare Pestepidemien
forderten große Opfer. In Schweinheim stand nun eine kleine Kapelle, die dem hl.
Sebastian, dem Schutzheiligen gegen die Pest, geweiht war. |
|
|
 |
Sie trug die
Inschrift: " Bis hier ging die Pest und nicht weiter".
Als 1914 die neue Kapelle
gebaut wurde, ergänzte man die Inschrift mit der Jahreszahl 1666.
Von hier aus gingen bis zu den Kriegszeiten unter Napoleon I. jährlich
Pilgerprozessionen zum Kloster Marienforst. |
|
 |
 |
Bild von Josef Kolzem 1859-1945 Öl auf Leinwand 1929.
Bruder Lucas, wie er sich nach seinem
Eintritt in die Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare (1883) hieß, entstammt
einer alten Godesberger Handwerkerfamilie. Offenbar bei einem Besuch in seiner
Heimat entstand das Gemälde, das den Blick von der heutigen Horionstraße über
das damalige Sanatorium "Villa Rheinblick" zur Godesburg zeigt.
Viele Bilder der Godesburg sind auf der Höhe von
Schweinheim entstanden.
|
Im Jahre 2005
stifteten die Schweinheimer Bürger diese
Skulpturen. Sie sollen die an die frühere Landwirtschaft in diesem Ortsteil
erinnern. |
 |

Wir gehen den Pilgerweg
nach, kommen durch moderne Wohngebiete und den Stadtwald (Kottenforst) hinunter
zum früheren Kloster Marienforst. Etwa eine halbe Stunde oberhalb der Stadtmitte
am Godesberger Bach gelegen, wo dessen Tal sich weitet. |

|

Das frühere Kloster Marienforst, 1228 erstmals urkundlich erwähnt, wurde nach 600 Jahren
als Folge der
Säkularisation aufgehoben.
Auf der früheren Orgel der Klosterkirche
soll einst auch Ludwig van Beethoven gespielt haben.
Wie viele andere Klöster wurde Marienforst zum landwirtschaftlichen Betrieb.
1801 fiel das Kloster an die Franzosen, 1814 an die Preußen.
Seit 1832 ist der Hof Privatbesitz. Große Teile stehen unter Denkmalschutz.
|

Johann Ziegler (1750-1812) nach Lorenz Janscha
81749-1812)
Stadtarchiv Bonn, Graphische Sammlung
|
Der
jetzige Gutshof bewirtschaftet die bis
an die Stadtgrenze reichenden Felder. |
 |

|
In der Kirche St.
Marien finden wir in der Querschiffvitrine Gipsabgüsse der Figuren von der
heiligen Äbtissin Birgitta und St. Benedikt. Die Originalfiguren standen früher in den Nischen
der Eingangspforte des Klosters. |
 |
 |
 |
 |
1878 kaufte Friedrich August Engels aus Wuppertal das Gut Marienforst und
erbaute das Gutshaus in gründerzeitlicher Architektur. In diesem Gebäude aus dem
Jahr 1883 befand
sich 25 Jahre lang die Residenz Indiens, nun werden dort Daten verarbeitet. |
|
 |
Am Gut Marienforst überqueren wir
den Godesberger Bach (früher die Antriebskraft für die Brungs
Mühle und Brenigs Mühle. Wir gehen nun über die Marienforster Promenade in Richtung Stadt zurück.
An der früheren Brungs Mühle ist jetzt ein Minigolfplatz.

|
 |
An der Stelle der Brenigs Mühle wurde
Marienforster Kirche als Teil der evangelischen Johannes-Kirchengemeinde von dem
Münchener Architekt Gustav Gsaender entworfen und 1966 eingeweiht. Sie steht auf
der Stelle des ehemaligen Mühlenteiches, was eine schwierige Pfahlgründung
erforderte. Text aus VHH Spaziergang durch
Alt-Godesberg 2012 |

|
Am Godesberger Brunnen, den wir
schon im Teil 1 besucht haben, steigen wir hoch durch den Redoutenpark zum Bismarkturm.
Der Bereich des Godesberger
Brunnen wurde 2015 neu hergestellt.
Bericht des Vereins für Heimatpflege und
Heimatgeschichte über die Baumaßnahmen,
mehr>> |

|
Bismarkturm:
Dieser wurde 1901-02 aus Niedermendiger Basalt errichtet und ist 20m hoch.
Damals wurden als Erinnerung an den "Eisernen Kanzler" in Deutschland
Bismarktürme und Bismarksäulen errichtet.
 |

|
Bergseits hinter dem Bismarkturm ist das Eingangstor zum 1890/93 erbauten Schloss
von der Heydt. Karl von der Heydt kaufte 1890 das Gelände" Auf dem Wacholder"
und ließ seine Sommervilla im Neorenaissancestil errichten. Es beherrscht den
ganzen Park.
Leider sind die Bäume und Sträucher so
groß geworden dass ein Durchblick vom Tor zum Schloss nicht mehr möglich ist.
|
 |
Das gesamte Areal wurde 1926 vom
Jesuitenorden übernommen und dort ein Schulbetrieb eingerichtet. |

|
Auf dieser Fliegeraufnahme aus
dem Jahr 1937 liegt das Schloss links auf der Höhe. Im Hintergrund erkennen wir
die Strasse, die am Gut Marienforst vorbei, in Richtung Gemeinde Wachtberg
führt. |

|
Das
Schloss wurde in "Stella Rheni" umbenannt und ist heute ein Teil des Internats
der 1929 fertig gestellten neuen Schulgebäude des Aloisiuskollegs. Damals als
reiner Betonbau die modernste Schule im Umkreis. Die Erweiterungsbauten stammen
aus den 1950er Jahren. |
Auf dem Weg zum höher gelegenen
Stadtteil Heiderhof gibt
es immer schöne Ausblicke auf Bad Godesberg und das Siebengebirge |
 |
 | Der jüngste Stadtteil
von Bad Godesberg entstand ab 1964 auf der Hochfläche des Lyngsberges. Den Namen
hat das Bauvorhaben des Bundes von einem alten Hof aus dem 17. Jahrhundert, der als "Hof auf
der Abtsheydte" später Heiderhof genannt wurde.
Foto: Plan der Stadt Bonn |
 |
 |
 |
Die bei der Neubebauung mit Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern noch
vorhandenen landwirtschaftlich genutzten Hofgebäude waren um 1900 errichtet
worden.
Das Viertel "Oberer Lyngsberg" entstand auf ehemaligem Abbaugelände
von Quarzit und Ton. An den früheren Tagebau erinnern noch einige Teiche mit interessanten Terrassenhäusern.
|
 |
 |
Alle Fotos, wenn nichts Anderes angeben © Walter Voigt
|
Weiter zum Rundgangteil 5 (Muffendorf, Lannesdorf, Mehlem)
mehr>>
<<< zurück
zum Anfang |